Nordic Walking Infos
Wie und wann entstand Nordic Walking?
Nordic Walking hat seine Ursprünge im Ski-Langlauf. Bereits in den 1930er Jahren nutzten Skifahrer diesen Sport, um auch im Sommer die typischen Bewegungsabläufe des Langlaufens zu trainieren.
Auf diese Weise konnten sie sich auch in der warmen Jahreszeit für die Wintersaison fit halten: In aufrechter Haltung und mit langen, ausgreifenden Schritten stützt sich der Läufer nach hinten mit seinen Stöcken ab und verschafft sich so zusätzlichen Antrieb aus dem Oberkörper.
Seit den späten 1990er Jahren produzieren Sportartikelhersteller spezielle Nordig Walking-Stöcke, wodurch die Popularität dieses Sports deutlich zugenommen hat. Heute ist Nordic Walking ein beliebter Breitensport für alle, die sich gerne an der frischen Luft bewegen. Es handelt sich um eine Ausdauersportart für den ganzen Körper, die weniger Kraft und Schnelligkeit fördert. Vielmehr werden Herz und Kreislauf angeregt, weswegen sich Nordic Walking besonders für Risikopatienten etwa mit Bluthochdruck eignet.
Für wen eignet sich Nordic Walking?
Durch die aufrechte Haltung wird die Wirbelsäule aufgerichtet, die Rumpfmuskulatur wird trainiert; Nordic Walking ist daher ein guter Ausgeleichssport für Personen, die viel Zeit am Schreibtsich verbringen und zu Rückenschmerzen oder anderen orthopädischen Beschwerden neigen. Durch den aktiven Einsatz der Arme und Schultern wird die Muskulatur des Oberkörpers stärker gefördert. Der Fettverbrauch ist höher als beim reinen Spazierengehen oder Wandern.
Gleichzeitig ist Nordic Walking weniger anstrengend, gelenkschonender und weniger verletzungsanfällig als etwa Joggen, so dass es sich besser für Einsteiger mit weniger Kondition, für Ältere oder auch für übergewichtige Personen eignet. Vielfach wird Nordic Walking auch als Einstieg in den Laufsport genutzt und später mit schnelleren Laufsportarten ergänzt.
Eine Variation der Trainingsintensität ist zum einen durch das Tempo möglich; zum anderen bieten verschiedene Gelände mit unterschiedlichen Steigungen weitere Trainingsanreize.
Welche Ausrüstung benötigt man?
Zum Nordic Walking braucht es nicht viel, aber die benötigte Ausrüstung will sorgfältig ausgesucht sein: Die Stöcke sollten die richtige Länge im Verhältnis zur Körpergröße aufweisen, um einen flüssigen Bewegungsablauf zu ermöglichen.
Das Material sollte leicht und angenehm zu führen sein; eine Abpolsterung in Form von Gummikappen am Stockende dämpft den Druck auf die Schultergelenke. Das Schuhwerk sollte, wie auch beim Joggen, eine gute Dämpfung aufweisen und dem jeweiligen Fuß angepasst sein. Hier hilft eine Beratung mit Laufanalyse im Fachhandel weiter. Spezielle Walkingschuhe mit abgerundeter Sohle erleichtern das korrekte Abrollen der Ferse.
Eine gute Auswahl an Angeboten man hier:
Was kann man falsch machen?
Als problematisch wird von Sportwissenschaftlern angesehen, dass viele Nordic Walker mit mangelhafter Technik unterwegs sind, etwa die Stöcke nicht in aktiven Einsatz bringen und nur hinter sich herschleifen lassen. Dies macht das Training nicht nur weniger effektiv, als es sein könnte.
Das fehlerhafte Führen der Stöcke kann auch zu Verspannungen im Schulter- und oberen Rückenbereich führen, so dass das Walken schnell keinen Spaß mehr macht.Viele Sportvereine oder Volkshochschulen bieten inzwischen Kurse an, in denen Einsteigern die richtige Technik vermittelt wird; das ist eine gute Lösung für Neulinge. Teilweise werden die Kosten für diese Kurse auch als Präventionsmaßnahme von der Krankenkasse übernommen.
Fazit:
Wenn Technik und Ausrüstung stimmen, ist Nordic Walking ein gesunder Sport für jeden. Auch immer mehr Touristenziele entdecken die Anziehungskraft des Nordic Walkings und richten spezielle Touren für den Stocksport ein – seit neuestem sogar auf über 2000 Meter Höhe auf das Nebelhorn im Allgäu.